Alle Beiträge von Lara Bischofberger

Es ist so weit

Die letzte Probe vor dem grossen Auftritt steht bevor. Nervös und voller Erwartungen ziehen alle ihre Militärkostüme an und warten gespannt auf das Startsignal. Das Spektakel startet vor dem Kornhaus, mit den erstaunten Blicken von Passanten. Die Securitas führen uns Zuschauer in die Halle und fordern zum Schweigen auf. Drinnen angekommen begegnet uns eine angespannte Stimmung. Die düstere Musik, die Filmausschnitte und die eingeübten Rollen lassen die Situation echt wirken. Schlussendlich können wir erstaunt und zum Nachdenken angeregt nach Hause gehen.

(Zusammenarbeit mit Luzia, Eliane, Amy und Saphira)

Aus Chaos wird Ordnung

Die Muwo 2017 neigt sich langsam dem Ende zu. Seit dem Anfang hat sich viel verändert.
Aus einem musikalischen Chaos entstanden koordinierte, eingeübte Stücke.
In dem einst leeren Kornhaus sind nun zum Nachdenken anregende Bilder zu sehen.
Aus Bruchstücken einer Choreografie ist eine wirkungsvolle Performance entstanden.
Aus einzelnen Tönen entwickelte sich eine Tonspur und aus bereits bestehenden Filmen kreative Clips.
Die von der Kostümgruppe eingekleideten Schauspielerinnen und Schauspieler probten fleissig ihre Szenen.
In der Literaturgruppe wurde geübt, die Texte lebendig und mitreissend vorzulesen.
Und wir Blogger, Filmer und Fotografen beobachteten und dokumentierten die Fortschritte während der ganzen Woche und sorgten für die Werbung.
All haben sich die ganze Woche mit der Thematik: „Unsichere Zeiten“ beschäftigt, darüber diskutiert und versucht, die Gefühle von Angst und Verzweiflung umzusetzen.

(Zusammenarbeit mit Luzia Bühlmann und Eliane Schaffhauser)

Reges Treiben im Kornhaus

Vorsichtig betrete ich das Kornhaus, um die Schauspielerinnen und Schauspieler nicht zu stören. Doch im Kornhaus herrscht reges Treiben und keiner bemerkt mich. Das anfänglich leere und kahle Gebäude wird jetzt von lauter Musik, verschiedenen Bildern und Szenen geschmückt: Schauspielerinnen und Schauspieler, welche als Leichen am Boden liegen, als Familie am Tisch sitzen oder als kleine Kinder Seifenblasen steigen lassen und Maler, welche die Wände mit Bildern, die zum Nachdenken anregen, schmücken. Ich bin erstaunt, was die Schülerinnen und Schüler seit dem Dienstag geleistet haben, obwohl die Kälte im Kornhaus ein unangenehmes Hindernis ist. Meiner Meinung nach wird die Multimedia Performance ein spannendes Erlebnis, welches auch die Eltern zum Nachdenken anregt.

Erhobene Hände und verschränkte Arme

Man betritt die Halle und bekommt schon ein mulmiges Gefühl. Nach kurzer Zeit wird einem  klar,  was uns vermittelt werden will: die Gefühle Angst, Verzweiflung, Wut und Hilflosigkeit. Die Musik verleit dem Ganzen noch eine weitere Dramatik. Mit erhobenen Händen, verschränkten Armen und verzweifelten Blicken bringen uns die Tänzerinnen und Tänzer die Hilflosigkeit und Verwirrung im Krieg näher. Dies ist schwerer als erwartet, die Bewegungen mit gespielten Gefühlen darzustellen.

Doch wir trauen es ihnen zu.

(Zusammenarbeit mit Amy Fischer)

Don’t be yourself

Die Theatergruppe plant eine Szene: Eine Familie in einem Kriegsgebiet. Sie essen gemütlich an einem Tisch, reden über ihren Alltag und lachen miteinander. Lacher, die nicht immer ganz geplant sind, passen gut zu der heiteren und ausgelassenen Stimmung. Doch plötzlich ertönt eine Sirene. Weinend verstecken sie sich unter ihrem Tisch und verabschieden sich voneinander. Der Klang der Sirene endet, der normale Alltag geht weiter. Unbeirrt steht die Familie wieder auf und setzt sich hin.

Die Schauspierinnen und Schauspieler versuchen uns mit ihrem Auftreten und mit Gestik ihre Gefühle näher zu bringen. Durch Gespräche über die Situation in der Welt und ihren Gefühlen dazu, lernen sie, wie sie sich im Theater verhalten sollen und können eigene Ideen einbringen. In dem Moment, als die Sirenen ertönen, zeigen sie uns mit Tränen ihre Angst. Die Frau, die noch schnell ein Glass Alkohol trinkt oder der Mann, welcher seufzend unter den Tisch kriecht, all diese Elemente verdeutlichen uns das Bild der Verzweiflung, der Hoffnungslosigkeit.

Die Schauspielerinnen und Schauspieler meistern diese Aufgabe gut, doch es ist nicht immer einfach, in der Rolle zu bleiben. Sie müssen all ihre Angewohnheiten ablegen und voll und ganz in ihre Rolle eintauchen. „Don’t be yourself“, dieser Spruch von ihrem Theaterlehrer hilft ihnen dabei. Sie sollen sich verändern, verstellen.