Archiv der Kategorie: Theater

Don’t be yourself

Die Theatergruppe plant eine Szene: Eine Familie in einem Kriegsgebiet. Sie essen gemütlich an einem Tisch, reden über ihren Alltag und lachen miteinander. Lacher, die nicht immer ganz geplant sind, passen gut zu der heiteren und ausgelassenen Stimmung. Doch plötzlich ertönt eine Sirene. Weinend verstecken sie sich unter ihrem Tisch und verabschieden sich voneinander. Der Klang der Sirene endet, der normale Alltag geht weiter. Unbeirrt steht die Familie wieder auf und setzt sich hin.

Die Schauspierinnen und Schauspieler versuchen uns mit ihrem Auftreten und mit Gestik ihre Gefühle näher zu bringen. Durch Gespräche über die Situation in der Welt und ihren Gefühlen dazu, lernen sie, wie sie sich im Theater verhalten sollen und können eigene Ideen einbringen. In dem Moment, als die Sirenen ertönen, zeigen sie uns mit Tränen ihre Angst. Die Frau, die noch schnell ein Glass Alkohol trinkt oder der Mann, welcher seufzend unter den Tisch kriecht, all diese Elemente verdeutlichen uns das Bild der Verzweiflung, der Hoffnungslosigkeit.

Die Schauspielerinnen und Schauspieler meistern diese Aufgabe gut, doch es ist nicht immer einfach, in der Rolle zu bleiben. Sie müssen all ihre Angewohnheiten ablegen und voll und ganz in ihre Rolle eintauchen. „Don’t be yourself“, dieser Spruch von ihrem Theaterlehrer hilft ihnen dabei. Sie sollen sich verändern, verstellen.