Heute wird wieder geprobt!

In eisiger Kälte versammelt sich eine noch grössere Gruppe Schülerinnen und Schüler im Kornhaus Romanshorn. Anfangs ist ein grosses Stimmengewirr hörbar, aufgeregte Schüler warten auf einen neuen Input der Choreografie. Doch als die Musik ertönt, herrscht Stille und Konzentration. Es fühlt sich komisch an zu sehen, wie die Schülerinnen und Schüler zu einer Militäreinheit werden. «Ich bin verwirrt!» Es fiel den Schülern schwer sich einen Durchblick in der ganzen Performance zu schaffen. «Ich verpasse immer den Einsatz.» Die Schwierigkeit liegt dabei, im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein. Nach zwei Stunden Probezeit sind die Köpfe der Schüler vollgepumpt mit Informationen.

«Ihr habt in kurzer Zeit unglaublich viel geleistet, dafür ein grosses Lob!» So die Performanceleiterin.

 

(Bilder von Alessio Häseli)

(Zusammenarbeit Lara Bischofberger)

Endspurt

Als ich den Raum betrete, ist es merkwürdigerweise dunkel. Einige sind miteinander am Diskutieren. Mein Blick fällt auf die Leinwand, die schwarz ist. Einen kurzen Moment bin ich verwirrt und frage nach, was hier genau geschieht. So wird mir gesagt, dass sie die Filme einander vorgeführt haben. Leider bin ich ein bisschen zu spät gekommen, so habe ich die Filme nicht gesehen. Ehrlich gesagt, nimmt es mich schon wunder, wie diese Filme wohl geworden sind. Aber am Samstag werden wir es bestimmt sehen und ein bisschen Spannung muss ja auch noch sein. Ich verlasse den Raum und es wird noch an einigen Filmen weitergefeilt, so dass alles perfekt ist für die Aufführung am Samstag.

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Volle Konzentration

Jeder ist konzentriert, es ist still im Raum und überall sind herumliegende Bücher zu sehen. Ich setze mich hin und warte. Mir fällt nur das Gekritzel der Stifte auf, ab und zu ist noch das Klicken eines Kugelschreibers zu hören, jemand blättert eine Seite in einem Buch um. Kaum verlässt die Lehrerin das Zimmer für einige Minuten, verändert sich die Atmosphäre: Es herrscht eine ausgelassenere Stimmung, es wird geschwatzt und man tauscht sich untereinander aus. Die während dieser Woche vorbereiteten Texte sollen nicht nur mit Spannung vorgelesen werden, sondern auch die persönliche Auseinandersetzung mit dem Inhalt darf nicht fehlen.

Die Lehrerin kehrt wieder zurück, mit ihr auch die Ruhe und Konzentration.

Gleichschritt im Takt

Eine tolle Stimmung und Freude an der Musik zeichnet diese Jazz-Band aus. Es fehlt nur noch der letzte Feinschliff, und dann sind die Lieder bereit für den Auftritt. Nun muss das Ganze noch während dem Marschieren geübt werden. Alles im Gleichschritt und ohne Fehler. Besonders für die Bläser ist dies bei schnellem Tempo eine grosse Herausforderung. Daneben ist auch Zeit für ein Solo von jedem Musiker. Immer vier Sekunden, danach ist der Nächste an der Reihe. Zum Schluss dirigieren alle zusammen den 4/4-Takt.

Vibrierende Hellraumprojektoren

Dieses Mal höre ich als Allererstes beim Eintreten in die Kornhalle laute Musik, denn eine Performance-Gruppe ist gerade daran, ihre Choreografie zu üben. Der Boden vibriert von den rhythmischen Schritten. Erst einen Augenblick später entdecke ich die Maler etwas weiter hinten. Mit ihren gleichmässigen und ruhigen Pinselstrichen bilden sie einen Gegensatz zu den marschierenden Tänzern, wie er kaum grösser sein könnte. Die Künstler arbeiten nun mit Bildern, welche sie mithilfe von Folien und Hellraumprojektoren auf die zuvor grundierte Wand projizieren. Langsam nimmt das Ganze Gestalt an, es werden verschiedene Schichten von Farben übereinander gemalt. Als ich genauer hinsehe, bemerke ich, dass die Hellraumprojektoren aufgrund all der stampfenden Schritte erzittern. Ich setze mich für eine Weile hin und lasse die spezielle Atmosphäre auf mich einwirken.

Alle packen an!

Die Kostüme sind verteilt, aber das heisst noch lange nicht, dass keine Arbeit ansteht. Im Gegenteil, nun ist noch mehr los, denn sie müssen alle Accessoires für die Kostüme fertigstellen. Jetzt geht es noch an die letzten Schliffe der Ausstellungsmodelle. Man erkennt gute Teamarbeit, die Schülerinnen und Schüler packen alle an und helfen sich gegenseitig.
Die Schülerinnen und Schüler stellen ein Bild nach, welches sie an der Ausstellung präsentieren. Dafür wird viel gearbeitet:  von einer grossen Leinwand bis hin zu einem selbstkreiertem Frauenskelett (Gerüst).

Klangteppich im Kornhaus

Auch heute sind die Sounddesigner wieder damit beschäftigt, einen Klangteppich für die Ausstellung zu kreieren. Das Ziel der Sounddesigner ist es, die Zuschauer mit dem Klangteppich durch die Aufführung zu begleiten, ohne dass sie ihn dabei explizit wahrnehmen. Beim Zuhören der verschiedenen Geräusche erschleicht einem ein ungutes Gefühl. All diese alltäglichen, aber auch skurrilen Geräusche verleihen dem Klangteppich etwas Unheimliches.

Fischers Fritz fischt frische Fische

Jedem von uns ist sicherlich der Zungenbrecher «Fischers Fritz fischt frische Fische» ein Begriff. Als ich die Gruppe Literatur besuche, ertönt genau dieser Zungenbrecher. Alle Schüler und Schülerinnen sitzen an ihren Plätzen und konzentrieren sich, den Zungenbrecher richtig auszusprechen. Nach einigen Wiederholungen klingt es meiner Meinung nach schon sehr synchron. Die Übung wird erschwert, indem die Schüler einen Stift in den Mund nehmen. Anfangs tönt es wie ein Gemurmel, jedoch mit der Zeit bemerke ich, dass es auf eine andere Art und Weise derselbe «Fischers Fritz fischt frische Fische» ist. Es folgen weitere Sprachübungen. Es heisst weiter üben, üben und nochmals üben, damit jeder an der Lesung am Samstag seinen Text deutlich aussprechen kann.