Erhobene Hände und verschränkte Arme

Man betritt die Halle und bekommt schon ein mulmiges Gefühl. Nach kurzer Zeit wird einem  klar,  was uns vermittelt werden will: die Gefühle Angst, Verzweiflung, Wut und Hilflosigkeit. Die Musik verleit dem Ganzen noch eine weitere Dramatik. Mit erhobenen Händen, verschränkten Armen und verzweifelten Blicken bringen uns die Tänzerinnen und Tänzer die Hilflosigkeit und Verwirrung im Krieg näher. Dies ist schwerer als erwartet, die Bewegungen mit gespielten Gefühlen darzustellen.

Doch wir trauen es ihnen zu.

(Zusammenarbeit mit Amy Fischer)

Die Künstler am Werk

Beim Betreten der Kornhalle schlägt uns als Erstes ein spezieller Geruch entgegen, den wir nicht richtig definieren können. Schon von Weitem ist eine farbige Wand zu erkennen, die fleissig grundiert wird. Jetzt erkennen wir auch den Geruch von vorhin: Er kommt von der Farbe. Als wir nähertreten, hören wir das Quietschen der Malrollen und sehen, dass überall auf dem mit Plastik abgedeckten Boden geöffnete Farbeimer herumstehen. Jeder Kün hat seine eigene Aufgabe und malt entweder mit dem Pinsel auf dem Gerüst stehend oder auf dem Boden mit dem langen Malroller. Bis jetzt ist noch kein deutliches Bild zu erkennen und wir können uns noch überhaupt nicht vorstellen, wie das Endergebnis aussehen wird. Doch wir sind gespannt darauf, was sich aus den bisher erst rot und blau grundierten Wänden entwickeln wird!

 

Ein Einblick ins Sounddesign

Es herrscht absolute Stille. Nur das Klicken der Tastaturen ist zu hören. Ab und zu wechseln die Sounddesigner einige Wörter miteinander, danach ist es wieder mausestill. Jeder arbeitet für sich an seinem Computer und trägt Kopfhörer. Plötzlich geht die Tür auf und ein Sounddesigner kehrt vom Aufnehmen der Töne zurück. Beim Aufnehmen ist viel Kreativität gefragt. Nachdem die Geräusche aussortiert sind, werden sie in Audacity zusammengeschnitten. Zudem steht den Sounddesignern noch eine Festplatte mit bereits aufgenommenen Tönen zur Verfügung.
Die vorherige Stille ist wieder zurückgekehrt. Nur das Klicken der Tastaturen ist zu hören.

Don’t be yourself

Die Theatergruppe plant eine Szene: Eine Familie in einem Kriegsgebiet. Sie essen gemütlich an einem Tisch, reden über ihren Alltag und lachen miteinander. Lacher, die nicht immer ganz geplant sind, passen gut zu der heiteren und ausgelassenen Stimmung. Doch plötzlich ertönt eine Sirene. Weinend verstecken sie sich unter ihrem Tisch und verabschieden sich voneinander. Der Klang der Sirene endet, der normale Alltag geht weiter. Unbeirrt steht die Familie wieder auf und setzt sich hin.

Die Schauspierinnen und Schauspieler versuchen uns mit ihrem Auftreten und mit Gestik ihre Gefühle näher zu bringen. Durch Gespräche über die Situation in der Welt und ihren Gefühlen dazu, lernen sie, wie sie sich im Theater verhalten sollen und können eigene Ideen einbringen. In dem Moment, als die Sirenen ertönen, zeigen sie uns mit Tränen ihre Angst. Die Frau, die noch schnell ein Glass Alkohol trinkt oder der Mann, welcher seufzend unter den Tisch kriecht, all diese Elemente verdeutlichen uns das Bild der Verzweiflung, der Hoffnungslosigkeit.

Die Schauspielerinnen und Schauspieler meistern diese Aufgabe gut, doch es ist nicht immer einfach, in der Rolle zu bleiben. Sie müssen all ihre Angewohnheiten ablegen und voll und ganz in ihre Rolle eintauchen. „Don’t be yourself“, dieser Spruch von ihrem Theaterlehrer hilft ihnen dabei. Sie sollen sich verändern, verstellen.

Ein Durcheinander, aber trotzdem organisiert

Im Raum herrscht eine konzentrierte Stimmung. Alle arbeiten mit den verschiedensten Geräten, von Klebestiften bis zur Nähmaschine.  Man hört drei Schüler, welche laut diskutieren. «Passt das jetzt? » «Wie sollen wir das genau machen?» Aber es gibt auch jene, die leise für sich alleine arbeiten, bei denen man nur die Musik durch die Kopfhörer wahrnehmen kann.
Die Kostüme werden speziell nach den Wünschen der Gruppen angefertigt. Die Schüler erstellen zuerst ganz viele Entwürfe, in welche sie ihre eigenen Ideen einbringen können. Dies kann eine Weile dauern, denn sie müssen ausprobieren, bis sie ein passendes Kostüm gefunden haben.